Manley
Massive Passive Hardware:
Der
Massive Passive ist ein modulbasierter Pultec ähnlicher EQ, der ohne aktive Bauteile in den Filterbändern auskommt
mit weichen Sättigungseffekten der Aufholverstärker in Röhrentechnik
kombiniert. Um hohe Qulatitätsstandards zu gewährleisten, werden auch
Übertrager und Spulen selbst hergestellt und natürlich ebenfalls von Hand
gewickelt.
Der Preis liegt bei $4800 Dollar, was für ein handgefertigtes
Gerät ein adäquater Preis ist.
Zudem gibt es noch eine Mastering Version des Massive Passive,
wobei ich auch schon von erfahrenen Engineers gehört habe, dass sie beim Mastering
lieber die normal Version verwenden.
UAD Manley Massive Passive EQ Plug-In:
Das
Manley Massive Passive EQ Plug-In von UAD benötigt eine UAD-2 Karte. Eine Stereo
Plug-In Instanz, braucht mehr als die Hälfte der DSP Power einer UAD-2 Solo
Karte. Eine Mono Instanz verbraucht nur halb so viel DSP Power. Sample Rates
von 44,1 Khz bis 192 Khz werden unterstützt.
Zudem
wurden auch unterschiedliche Filterwerte und Gain Range bei der Mastering Version implementiert.
| Standard | Mastering |
Channel Gain Range | -6 dB to +4 dB | ±2.5 dB (0.5 dB steps) |
Band Gain Range | ±20 dB | ±11dB (16 steps) |
High Pass Filter Values (Hz) | 22, 39, 68, 120, 220 | 12, 16, 23, 30, 39 |
Low Pass Filter Values (kHz) | 6, 7.5, 9, 12, 18 | 15, 20, 27, 40, 52* |
Low Pass Filter Slope | 18 dB/oct (6K, 7K5, 9K)30 dB/oct (12K) Modified Elliptical (18K) | 18 dB per octave* (*30 dB/oct @ 52K) |
Channel Gain, Band Gain, Bandwidth | Continuous | Stepped |
NI Passive EQ
Der Passive EQ ist dem UAD sehr ähnlich im Klang, dennoch gibt es einige gravierende Unterschiede. Er hat keine gerasterten Potis, zudem gibt es keine Mastering Version mit veränderter Gain Range und Filterwerten. Dafür werden die Werte in dB kurz angezeigt beim Verändern. Der massivste Unterschied für mich liegt jedoch in der Harmonic Distorition. Hier hat für mich UAD ganz klar die Nase vorne. Sie wirkt viel detaillierter und homogener als beim Passive EQ, und kommt sehr nahe an das Original.
Vergleicht man nun den THD (Total Harmonic Distorition) Wert mit N (Summe der Störleistungen) stellt man folgendes fest:
NI Passive EQ / N = 0,37dB
UAD Massive Passive / N = 8,33dB
Solch eine Charakteristik von Eigenrauschen ist typisch für analoge Schaltkreise und es muss viel Aufwand betrieben werden, diese zu capturen und in einem Plug In zu implementieren.
Fazit:
Das UAD Plug-in ist sehr nahe am Original, vermutlich eine der
aufwendigsten Emulationen die bisher erstellt wurden, jedoch fehlen hier immer
ein paar Prozent welche den Klangunterschied ausmachen. Für ein High End Mastering, sind eben genau diese
Prozent entscheidend, um das beste Mögliche aus dem Song herauszuholen.
Für das Plug-In sprechen Total Recall und Preis, wobei dieser
auch nicht gerade gering ist für einen Software EQ, da man ja auch die UAD-2
Hardware benötigt. Für Project Studios und kleinere Mastering Studios absolut
geeignet.
Alternativen
zum VST Massive Passive:
Eine
wäre der Mastering EQ Voxengo HarmoniQ. Das
Interface sieht zwar sehr digital aus und erinnert an Flux oder Oxford, jedoch ist
der Sound sehr „pure open & colorful“. Zudem hat er noch MS und 5.1
Funktion, welche ihn für Moderenes Mastering besonders attraktiv machen.
Eine weitere Alternative ist der RenQ von Waves. Kein
großer Zufalls das Craig "Hutch" Hutchinson,
der Designer des Massive Passive,
auch als Berater, die Firma Waves in der
Entwicklung des Renaissance EQ-Plug-in
unterstützt hat. Das Interface erinnert wiederum an Oxford und Flux, jedoch beim Klang scheiden sich die Geister. Es gibt einige
Leute die den RenQ immer noch gerne verwenden und absolut vom Klang überzeugt
sind. Ich denke als Brot und Butter EQ absolut empfehlenswert, jedoch im
Mastering gibt es längst bessere Alternativen.
Convultion Libraries:
Dann möchte ich noch auf Convultion Libraries vom Massive
Passive hinweisen. Hier gibt es einmal eine gute Library von X-Treme Samples
für den Waves Q-Clone EQ. Man hat hier die Möglichkeit zwischen Applikation und
Individual Presets auszuwählen. Ein großer Nachteil für mich eben, dass man auf
fertige Presets angewiesen ist und nichts mehr verändern kann. Als Ergänzung
mit weiteren EQ’s im Mastering, Mixdown ok, als einziger EQ eher bedingt
empfehlenswert.
Zuletzt gibt es noch für Nebula die Mammoth EQ Library, welche ebenfalls aus Massive
Passive Presets besteht. Der große Vorteil von Nebula, hier lassen sich
vereinzelt Parameter verändern und so die gewünschte Frequenz präzise
einstellen. Ein weiterer großer Vorteil ist, das es eine brauchbare Freeware
Version von Nebula 3.5 gibt.